Über mich

Pole Dance hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt…

Schön, dass du hier bist!

Mein Name ist Lisa, ich bin 31 Jahre alt und habe im Oktober 2018 mit meinem Studium angefangen, dem Master „Biografisches und Kreatives Schreiben“ an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin. Für eines meiner Module, „Schreiben in digitalen Medien“, musste oder vielmehr durfte ich mich darin ausprobieren, einen eigenen Blog zu schreiben. Über ein Thema, das mir am Herzen liegt. Da ich schon sehr lange den Wunsch nach und auch schon viele Ideen für einen Blog hatte, aber nie so recht wusste, wo und wie ich anfangen sollte, traf sich das sehr gut und ich war froh über die Gelegenheit, das nun endlich auszuprobieren.

Erst im Herbst 2017 habe ich nach über zehn Jahren falscher Diagnose sowie falscher Behandlung während meines Aufenthaltes in einer psychosomatischen Klinik die Diagnose Bipolar II erhalten. Wäre die richtige Diagnose früher gestellt worden, hätte ich mir vermutlich sehr viel Leid ersparen können. Allerdings bin ich damit nicht alleine und keineswegs ein Einzelfall. Das Bipolar II-Krankheitsbild wird aufgrund seines im Vergleich zur Bipolar I – Störung milderen Verlaufs und der schwächeren Ausprägung seiner Phasen generell im Schnitt erst zehn Jahre nach dem Erstauftreten der Symptome richtig eingeordnet. Jeder Tag, den man durch die falsche Diagnose und Behandlung oder gar komplett undiagnostiziert und unbehandelt verliert, ist ein fehlender Tag auf dem Weg, diese Erkrankung als Teil des eigenen Lebens anzuerkennen, die bestmögliche Behandlung zu erhalten und einen gesunden Umgang mit ihr zu lernen. Trotzdem ein glückliches Leben zu führen. Denn das ist möglich! Aber eben nur, wenn man weiß, mit was man es da überhaupt zu tun hat.

Um den Rahmen hier nicht direkt zu sprengen, verweise ich an dieser Stelle gerne auf den Menüpunkt „Bipolare Störung“, unter dem ihr alle allgemeinen Infos zum Krankheitsbild findet.

Ich habe mich für dieses Thema entschieden, da ich in erster Linie meine Erfahrungen im Umgang und Leben mit meiner Bipolar II-Erkrankung mit anderen Menschen teilen möchte. Seien es Betroffene, Angehörige oder einfach nur Interessierte. Es ist so wertvoll und heilsam, zu wissen, dass man damit nicht alleine ist. Sich mit anderen Betroffenen auszutauschen ist meiner Meinung nach eine der effektivsten Arten, den Umgang mit der Erkrankung zu lernen und schwere Phasen zu durchstehen. Auch das hoffe ich mit meinem Blog anstoßen zu können. Mein absoluter Herzenswunsch wäre es, durch die Schilderung des Verlaufs meiner Krankheit, meiner Symptome, meines Lebens und Leidens in den letzten 15 Jahren anderen Menschen, die (noch) nicht wissen, was mit ihnen los ist, dabei zu helfen, dies so bald wie möglich herauszufinden.  Menschen wie du und ich, die verzweifelt in der Achterbahn ihres Lebens zwischen extremen Hochs und Tiefs feststecken und immer wieder den Ausstieg verpassen. Die spüren, dass ihre extremen Stimmungsschwankungen irgendwie anders sind als bei den anderen, sich aber bisher von ihrem Umfeld mit der hobbypsychologischen Diagnose Hochsensibilität haben abspeisen und vielleicht kurzzeitig auch beruhigen lassen. Die aufgrund falscher Diagnose inadäquate Behandlung erhalten, die ihnen nicht hilft und sie sowie ihr Umfeld verzweifeln lässt.

Vielleicht hast du die Diagnose Bipolar II bereits und freust dich über das Lesen meiner Artikel, die Schilderungen meines Umgangs mit der Erkrankung. Die Erfahrungen, die ich gerne teilen und den Rat, den ich weitergeben möchte.

Oder aber du bewegst dich gerade in einer nebligen Grauzone und erkennst dich in den Schilderungen meiner Symptome, meiner Phasen, meiner Aufs und Abs, meiner Gefühle, meiner Gedanken, meines Lebens, so sehr wieder, dass dir das eine Abkürzung auf dem Weg zur richtigen Diagnose ermöglicht, dir dadurch viel Leid erspart und du wertvolle Zeit auf dem Weg zu einem gesunden Umgang mit deiner Erkrankung gewinnst.

Viele Bipolar II-Erkrankte mussten, wie ich, den langen Weg gehen.

Das muss nicht sein! Ich hoffe von Herzen, dass ich durch meinen Blog einen kleinen Teil dazu beitragen kann. 

Und auch um andere Themen, die nichts mit Bipolarität zu tun haben, hier und da aus dem Leben gegriffen, soll es hier gehen. Damit es bunt wird, so wie das Leben selbst.

Eure Lisa.

Bildquelle: Gregor Runge