Nothing…

Bildquelle: Lisa C. Waldherr

…lasts for ever
let that be the reason you stay
even this sick twisted misery
will not last

– hope

Ich bin so erschöpft. So müde. Habe so viel geweint die letzten Tage wie im letzten halben Jahr nicht. Mich heute morgen nach einer beschissenen Nacht mit größter Überwindung in die Küche an meinen Laptop geschleppt, um während meiner Online-Therapie eine Stunde lang in die Kamera zu rotzen. Wenigstens konnte ich zum ersten Mal in der Sitzung rauchen.

Mich um die Hunde und meine grundlegendsten Bedürfnisse wie Nahrungsaufnahme, genug Wasser trinken und den leider mehr als überfälligen Einkauf, der mit der für depressive Phasen allseits bekannten Entscheidungsunfähigkeit ganz besonders viel Spaß macht, zu kümmern, hat mir so viel abverlangt, dass ich direkt wieder in Tränen ausgebrochen bin, als ich endlich zu Hause war. Zu Recht. Denn es ist fucking anstrengend.

Ich erinnere mich daran, dass es Phasen gab, in denen ich nicht eines dieser Dinge geschafft hätte. Auch nicht unter größter Anstrengung.
Nicht weil ich nicht wollte, keine Lust hatte oder zu faul war. Sondern weil ich nicht konnte. Weil ich eine Krankheit habe.
Kein Aufruf zu Mitleid. Einfach Fakt.

Und egal ob uni- oder bipolar:

DEPRESSIONEN SIND EINE KRANKHEIT.

BIPOLARE STÖRUNGEN SIND EINE KRANKHEIT.

Eine Krankheit, die man von außen oft nicht sieht, deren Symptome nicht immer gleichermaßen präsent sind. Die in unserer Gesellschaft immer noch zu sehr stigmatisiert, tabuisiert oder verschwiegen wird. Eine Krankheit, die jedes Jahr und jeden Tag Todesopfer fordert.

In der deutschen Allgemeinbevölkerung wird die Möglichkeit, an einer Bipolar-II-Störung (Depressionen und Hypomanien), wie ich sie habe, auf 1-3 % geschätzt (Quelle: DGBS (Deutsche Gesellschaft für bipolare Störungen).

Laut der DGBS versucht jede*r 4. Betroffene im Verlauf der Erkrankung mindestens einmal, sich das Leben zu nehmen.

JEDER 4.!

MINDESTENS einmal!

Manchmal braucht es nicht viele Worte. Denk mal drüber nach.

Für mehr Verständnis und Akzeptanz in unserer Gesellschaft!

1 Comment »

  1. Armes Liebelein. Derzeit ist alleine die Witterung schon derart schlimm, dass das Leben nicht leicht ist. Und jeder Schritt fällt einem in Depressionszeiten unglaublich schwer. Ich finde es großartig, dass du trotz all dieser Schwierigkeiten noch in der Lage bist, einzukaufen. Ich kann in so einer Situation nichts mehr. Leider war heute keinerlei Sonne am Himmel. Ich wünsche Dir für die nächsten Tage Sonne ins Herz und Vogelgezwitscher, damit Dein böses Depressionstier wieder auszieht.

    Like

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s