Moin, Moin!

Bildquelle: Lisa C. Waldherr

Moin zu unseren Ängsten.
Moin zu unseren Sorgen.
Moin zu unseren Zweifeln.
Moin zu unserer Traurigkeit.
Moin zu unserer Wut.

Kurz: Moin zu allem, was unsere Gefühlswelt neben all unseren positiven Empfindungen eben auch ausmacht. Und diese Gefühle, ich denke, da sind wir uns einig, fühlen sich erst mal selten gut an. Und um noch ehrlicher zu sein, eigentlich tun sie das nie. Wir wollen diese Gefühle nicht haben, sie gefallen uns nicht. Sie entstehen meistens aus negativen Gedanken, die uns genau so wenig gefallen. Wir sind Meister/-innen im Verdrängen, im Uns-ablenken, im Leugnen. Sind ständig auf der Jagd nach guten Gefühlen. Wir wollen schließlich glücklich sein. Am besten immer und überall. Darum geht es doch im Leben, oder? Die schlechten Gefühle stehen uns da nur im Weg in Richtung Glückseligkeit.

Das stimmt so nicht ganz…

Abgesehen davon, dass negative Gefühle, Erfahrungen und Erinnerungen unvermeidbar zu unserem Leben gehören wie die positiven und auch oft einen Sinn haben, ja gar einen Zweck erfüllen, ist fast nichts kontraintuitiver als sich solch einer unangenehmen Empfindung anzunähern und dieses Gefühl zuzulassen. Weil es sich einfach nicht anfühlt. Uns Angst macht. Vielleicht sogar für eine gewisse Zeit zu lähmen scheint. Viel naheliegender scheinen uns Mechanismen wie Verdrängen oder Ignorieren, sofern möglich. Es wäre gelogen, zu behaupten, das wäre nicht der einfachere Weg. Jedoch führt der leichtere Weg nicht zwangsläufig zu den schöneren Orten.

Das Thema für den heutigen Artikel ergab sich aus dem Gespräch mit einem Freund, das wir letzte Woche führten. Ihm geht es gerade ganz schön schlecht, die gute alte Winterdepression meint er, morgens nicht aus dem Bett kommen, keinerlei Antrieb geschweige denn Motivation, zur Arbeit zu gehen. Sein Hausarzt habe ihm geraten, sich einen Therapeuten zu suchen, mit jemandem über seine „Probleme“ zu sprechen. Daraufhin meinte ich zu ihm, dass ich das für keine schlechte Idee halte und dass es generell selten verkehrt ist, über das, was einen bewegt zu sprechen, sich und sein Verhalten zu reflektieren. Weil es mir irgendwie passend erschien, erzählte ich ihm von meinem Blogprojekt, über was ich schrieb und dass er sich das doch mal anschauen könnte. Vielleicht wäre ja etwas Brauchbares dabei, im besten Fall könnte es ihm gut tun, im schlechtesten einfach nur langweilig sein. Daraufhin entgegnete er, dass ihn das Thema zwar brennend interessieren würde, er aber lieber nichts von psychischen Problemen hören wollte. Sonst denke er noch, er habe das auch.

Das macht Sinn.

Wenn ich mich unter meiner Bettdecke verstecke, dann sieht mich ja schließlich auch keiner. Ich hatte, als seine Nachricht auf meinem Display aufpoppte, ehrlich gesagt den Bruchteil einer Sekunde überlegen müssen, ob mich das schockieren oder amüsieren sollte. Ich entschied mich für Zweiteres, wohlwissend, dass er mit dieser Einstellung nicht alleine war, dass man damit auch ziemlich weit kommen konnte und nicht zuletzt, dass ich lange genau dasselbe getan hatte. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Es war sein Weg und es stand mir nicht zu, das ihm gegenüber zu bewerten. Es regte mich allerdings mal zum Nachdenken an und dafür bin ich ihm dankbar.

Alarmstufe Grün!

Mit dem, was ich hier sage, spreche ich sicher nicht für alle und das ist auch nicht Sinn und Zweck des Ganzen. Jeder hat seine eigene Art, mit negativen Gefühlen und Empfindungen umzugehen und solange sie funktioniert, ist das eine feine Sache. Ich persönlich jedoch habe die Erfahrung machen dürfen, dass ein wirkliches Vorankommen, ein Sich-weiter-entwickeln, ein Über-Sich-Hinauswachsen bei mir erst in dem Moment einsetzte, als ich begann, mich mit meinen negativen Gefühlen aktiv auseinander zu setzen. Ihnen Raum zu geben. Sie mir als eine Art Beobachterin von einer anderen Ebene aus anzusehen. Eine gewisse Distanz zu schaffen, anstatt mich voll und ganz mit meinen Gefühlen zu identifizieren. Versuchen, sie in diesem Moment nicht zu (be)werten, sondern „einfach“ nur zu akzeptieren, dass sie eben gerade da sind. Und zu merken, dass sowohl meine Seele als auch mein Körper imstande sind, diese auszuhalten. Es machte mir am Anfang riesige Angst. Wie sollte ich etwas annehmen und zulassen, was sich so dermaßen beschissen anfühlte, dass mir übel wurde und meinen ganzen Körper in Alarmbereitschaft versetzte? Es klappte nicht von Anfang an, zu groß waren meine Aversionen und zu stark die Kontraintuition, die ich empfand. Ich brach die Versuche ab, schob die Gefühle wieder weg, sah ihnen kurz in die Augen, machte einen Schritt auf sie zu, bekam es mit der Angst zu tun, drehte mich schließlich weg und ging. Irgendwann allerdings fand eine Entwicklung statt. Langsam und leise. Aber sie war da. Irgendwann merkte ich, dass sich das zwar in dem Moment immer noch nicht gut anfühlte, aber dass das auch okay sein durfte. Und nichts Dramatisches passierte. Nichts, mit dem ich nicht hätte umgehen können.

Es war nicht gleich einfach, die unterschiedlichen Gefühle zu akzeptieren. Ich tue mich noch heute deutlich leichter damit, Traurigkeit in ihrer ganzen Wucht anzunehmen, ihr den Raum zu geben, den sie in diesem Moment verlangt und trotzdem nicht zu verzweifeln. Bei Wut sieht das Ganze schon wieder anders aus. Sie ist für mich im Gegensatz zu der relativen Passivität der Traurigkeit ein sehr lautes Gefühl, das Aktion fordert und am liebsten laut herausgebrüllt werden will. Ich persönlich habe noch nie schreiend im Wald gestanden. Steht aber auf jeden Fall noch auf meiner To-Do-Liste.

Jedes Gefühl hat eine Daseinsberechtigung, unabhängig davon, ob unser subjektives Empfinden oder unser Verstand es als gut oder schlecht denunziert. Wir können versuchen, den Gefühlen auf den Grund zu gehen, meistens haben sie den Ursprung in unseren Gedanken. Gefühle und Gedanken sind unmittelbar miteinander verbunden und stehen in ständigem Austausch.

Du bist nicht deine Gedanken.

Ein kleiner Exkurs in das breite Feld der Psychosomatik wäre an dieser Stelle bestimmt ganz spannend, würde aber definitiv den Rahmen sprengen. Wir müssen aber auch nicht immer wissen, woher ein Gefühl kommt oder warum wir es gerade empfinden. Manchmal reicht es auch einfach, zu registrieren, dass es gerade da ist. Und dann ist das so. Zumindest für den Moment. Je weniger wir hinterfragen, bewerten, versuchen, zu verdrängen, desto stärker wird dieses Gefühl meistens, weil wir ihm nicht den Raum zugestehen, den es braucht.

Nichts bleibt für immer.

Das ist das Beruhigende an der ganzen Sache. Ganz gleich, um was für ein Gefühl es sich handelt, es wird auch wieder gehen. Je weniger wir uns dagegen wehren, desto schneller meist. Genau so wie auch die positiven Gefühle nicht durchgehend in uns wohnen und ständig präsent sind. Glaubt ihr nicht? Ausprobieren! Es kann euch nichts passieren.

Und wir werden für unseren Mut belohnt. Jedes angenommene, mit Haut und Haaren durchlebte und schließlich überstandene negative Gefühl lässt uns stärker werden. War scheiße, aber ich hab’s gerockt. Die Belohnung ist unter anderem eine langfristige Steigerung unserer Resilienz, unserer Selbstwirksamkeit, unserer emotionalen Unabhängigkeit. Natürlich dürfen (und sollen!) wir uns Unterstützung und Hilfe holen, wenn wir sie brauchen. Spüren müssen und können wir die Gefühle in uns jedoch nur allein. Und sich dieser Ressource bewusst zu sein und sie für sich nutzen zu können, werden wir weder mit Verdrängung noch Ignoranz unserer Gefühle erreichen können. Es lohnt sich also.

Und nicht vergessen: Dieser Text ist keine Ode an die negativen Gefühle ins unserem Leben oder eine Hommage an deren herzliches Willkommenheißen. Es muss kein sabbeliges und euphorisches „Moin, moin“ sein. Ein einfaches „Moin“ tut es auch.

11 Comments »

  1. 1000% Zustimmung! Du schreibst mir aus der Seele. Wenn wir uns mal trauen, hinter den Vorhang unserer kulturell verankerten und großteils anerzogenen, zumindest erlernten dauerwertenden Moral zu schauen, dann würden wir entdecken, dass alle großen und kleinen Gefühle gleichermaßen dazu gehören zu diesem Leben. Je bunter, desto besser.

    Lasst uns doch mal diese Kategorien abschaffen: Wut = schlecht, Glück= super. Wenn wir alle mal ein bisschen runter kommen von diesem Selbstoptimierungstripp unserer emotional etwas verarmten hedonistischen Gesellschaft, dann ist die Bühne frei für mehr Menschlichkeit, für ein erfülltes, da volles Leben.

    Natürlich schließt das Momente der Dunkelheit, Einsamkeit etc. nicht aus – aber unser gesamtes System baut auf Polarität auf: Tag und Nacht, Yin und Yan usw.

    Mir fällt dazu immer ein Spruch meines Opas ein: „Jeder will gelitten haben, aber keiner will leiden“
    Jederzeit auch auf körperlicher Ebene erlebbar, z.B. beim Sport: ohne Anstrengung / Anspannung gibt es keine Entspannung. Also, alles gehört zusammen. Wenn ich das nicht zulasse, kann ich mich nicht ganz fühlen, d.h. auch nicht „heil“. Meiner Meinung nach, geht es um Transformation und Balance. Gefühle, die nicht „raus“ dürfen erzeugen langfristig einen ungeheuren Druck. Wie beim Dampftopf: Wenn du den Deckel drauflässt, während der Druck steigt, dann… Ich finde, das beschreibt das Wort „DE-PRESSION“ im Sinne von DE-PRESSURE schon.
    Zuviel Wut im Bauch? Sit-Ups und Schrei-Kissen haben sich als Methoden bewährt, niemandem beim Druck-Ablassen in die Quere zu kommen. Also, warum nicht?
    Phew, das hat aber jetzt auch alles raus wollen. Danke, liebe Lisa für den Denk- und Schreibanstoß!!

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  2. Liebe Lisa, wieder einmal ein DANKE SEHR für das Mitnehmen in deine Gedankenwelt. Du schreibst über negative Gefühle „… ist fast nichts kontraintuitiver als sich solch einer unangenehmen Empfindung anzunähern und dieses Gefühl zuzulassen.“ Bei dieser Stelle musste ich an eine Schreibaufgabe denken, die wir im Modul Szenisches Schreiben hatten: Wir sollten aufschreiben, was unsere `Innere Kritische Stimme` während des Schreibprozesse zu uns sagt. Du kannst dir vorstellen was in etwa rauskam: „Was willst du überhaupt, leg den Stift weg“, „Du kannst das eh nicht“ und so weiter. Mir hat die Bearbeitung dieser Aufgabe sehr geholfen. Im Lehrbrief heisst es, dass man mit diesen Gedanken kommunizieren soll, beispielsweise so: Warte einen Moment. Jetzt nicht. Nimm kurz Platz. Du hast Pause. Wir sprechen gleich miteinadner. Du bist gleich wieder dran.“ Du beschreibst das ähnlich ab deinem Abschnitt „Alarmstufe grün!“ Das Kennenlernen, Wahrnehmen und vielleicht sogar das Aktzeptieren dieser Gedanke erfordert Mut. Aber, wie du es auch so toll beschrieben hast, hilft es an grauen Tagen, die Bettdecke nicht ganz soweit über den Kopf zu ziehen. Freue mich schon auf deinen nächsten Blogbeitrag! Anne

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  3. Liebe Claudia,

    vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und die wirklich wunderschönen Worte, deine Ansichten, die ich widerum im Gegenzug auch 1000& teile. Vor allem dieser Selbstoptimierungswahn, in allen Lebensbereichen, ist glaube ich mittlerweile schon so lange und so tief in uns verankert, dass wir in dieser Hinsicht sehr sehr oft einfach auf Autopilot funktionieren und manchmal gar nicht mehr reflektieren, was wir da eigentlich gerade tun und wozu. Und vollkommen richtig, man kann das Gute nicht ohne das Schlechte haben, den Tag nicht ohne die Nacht, die Helligkeit nicht ohne die Dunkelheit, die Entspannung nicht ohne Anspannung. Das sind Dinge, die uns vollkommen einleuchten, aber es fällt uns wohl ziemlich schwer, sie auch auf andere zu übertragen, wie z.B. unsere Gefühlswelt. Weil wir gerne alles unter Kontrolle haben. Und dabei vergessen, dass Kontrolle eine Illusion ist. In meiner Meinung nach fast jeder Hinsicht. „Jeder will gelitten haben, aber keiner will leiden“ finde ich auch sehr passend. Man erzählt ja schließlich gerne im Nachhinein anderen Leuten, wie schwer die Zeit war und wie gut man sie doch gemeistert hat, möchte sogar eigentlich ganz gern auch Bewunderung und Anerkennung dafür, aber zu dem Moment zurück will man auf keinen Fall. „De-Pressure“, sehr schön 🙂
    Es gilt, wie in so vielen Hinsichten, auch bezüglich des eigenen Gefühlslebens die Balance zu halten, den „goldenen“ Mittelweg zu finden, vielleicht reicht auch sogar für’s Erste nur mittel ohne golden.
    Aber genau darin besteht die Schwierigkeit und die Kunst des Lebens schätze ich.

    Vielen Dank für deine spannenden Reflektionen und die schönen Worte!

    Ganz liebe Grüße von mir!

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  4. Liebe Anne,

    vielen Dank für deinen schönen Kommentar!
    Mit seinen Gedanken zu „kommunizieren“ finde ich auch einen super Ansatz, klingt nach ner smarten Aufgabe und bestimmt alles andere als einfach, aber auch lernbar. Vor allem bei kreisenden und sich wiederholenden, momentan zu keinem Ergebnis führenden Gedanken hilft es tatsächlich manchmal, einmal laut oder auch nur für sich STOP zu rufen. Den Gedanken nicht ihr Dasein zu verbieten, sondern sie lediglich auf später zu vertrösten, ihnen versichern, dass man sich ihrer auf jeden Fall noch in Ruhe annehmen wird, aber dass sie einfach gerade den falschen Zeitpunkt erwischt haben und man seinen Kopf gerade für andere Dinge braucht. Ich glaube, das funktioniert in jedem Fall besser, als krampfhaft zu versuchen, die Gedanken komplett und langfristig zu verdrängen. Die sind ja meistens ziemlich hartnäckig.
    Und ja, die gute alte Bettdecke, niemals eine gute Idee, wenn man gerade depressiv ist. Weg mit ihr und raus, am besten an die frische Luft, egal bei welchem Wetter. Und wenn es noch so schwer fällt und man eine halbe Stunde brauch, um sich überhaupt zu bewegen.
    Ich bleibe nur im Bett liegen und das sehr gerne auch mal den ganzen Tag, ob mit Buch und Beschäftigung oder einfach nur entspannend und vor mich hinträumend und aus dem Fenster glotzend, wenn es mir wirklich gut geht. Denn nur dann kann ich das genießen und weiß, ich hab mich bewusst dafür entschieden, weil es mir in diesem Moment gut tut. Bei einer Depression im Bett liegen zu bleiben ist keine freie Entscheidung und tut nicht nur deswegen alles andere als gut.

    Ganz liebe Grüße, ich werde mich die Tage auch mal eingehend mit deinem Blog beschäftigen, bin schon ganz gespannt, habe es aber leider noch nicht geschafft.

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  5. Liebe Lisa!

    Danke für diesen berührenden Artikel! Das annehmen, was gerade da ist, sich selbst annehmen- eine nicht gerade leichte, aber wichtige und bei Gelingen auch wunderschöne Erfahrung! Ich finde es so schön, dass du deine Gedanken und Prozesse hier mit uns teilst, vor allem aber, dass du das Darinstecken mit all den Schritten teilst. Ich denke du machst da etwas ganz wertvolles, weil ich mich freue, wenn Menschen Lösungen finden, aber eine Hand bzw. Ermunterung brauche ich, wenn ich noch nicht am Ziel bin. Stichwort: (Jeder will gelitten haben, aber keiner will leiden.) Und über diese kleinen Schritte, dem Abenteuerlichen, findet man wenig Worte. Toll, dass du es hier sein lässt, toll dass du es zum Begleiten zur Verfügung stellst!
    Liebe Grüße,
    Elisabeth

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  6. Liebe Lisa,
    dieser und Dein letzter Blog berühren mich tief! Du findest wunderbare Worte für den Umgang mit Deine Gefühlen in Deinem Alltag, die für jeden Menschen eine Rolle spielen sollten, Krankheit hin oder her. Der Erkenntnisgewinn aus all dem, was Du durchmachen musst, hat einen riesengroßen Wert und sollte gehört bzw. gelesen werden. Das habe ich gerade und es hat mir gut getan… Danke dafür! Liebe Grüße, Amelie

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  7. Liebe Lisa,

    ENDLICH KANN ICH DEINEN BLOG LESEN (JUHUUU!) – und es ist so, wie ich es schon so ein bisschen geahnt habe – er gefällt mir sehr sehr sehr gut. Ich erkenne mich in vielen Gedanken wieder – und musste mehrmals kurz lachen (vor allem beim Schreien im Wald – let’s go together!!) – einfach weil es immer wieder so erleichternd ist, wenn man Menschen kennen lernt, die gewisse Gefühle, die man selbst hat, ebenso kennen und man gemeinsam darüber lachen oder weinen kann. Wenn dann jemand noch so treffend und schön formulieren kann,… ach dann ist es einfach ein Seelenschmaus, zu lesen. Auch mir ist es übrigens schon ein paar Mal passiert, dass sich Menschen erst sehr für meine Erfahrungen in der Therapie interessiert haben, sich dann aber doch lieber wörtlich von mir und der „Krankheit“ distanziert haben. Anfangs hat mich das auch ganz schön schockiert und beängstigt (weil – bin ich nicht normal? –> Panik) – mittlerweile bin ich aber froh, dass ich mich traue, ehrlich mit mir und anderen zu sein, zu reflektieren, weil ich weiß noch genau, wie viel schlimmer es sich innerlich anfühlt, wenn man gewisse Teile von sich selbst einfach immer „wegschiebt“. Danke für Deinen Mut und das Teilen Deiner Erfahrung ! Bis bald, ich drücke Dich durch den Computer hindurch 🙂 Carmen

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  8. Meine liebe Carmen!

    Juhuuu, welch Freude!! Dass wir das noch erleben dürfen!! 🙂 🙂 🙂 Das freut mich wirklich sehr! Und vielen Dank auch für deine wunderschönen Worte, sie sind wie Balsam für die Seele und es freut mich total, zu hören, dass dir mein Blog gefällt! Lass auf jeden Fall mal zusammen nach der Uni raus in den Wald fahren im April, da können wir uns mal so richtig schön auslassen! Vielleicht kannst du mir da ja etwas Nachhilfe geben, mit Schreien im Wald oder allgemein kenne ich mich nämlich noch so gar nicht aus.
    Vielen Dank auch für deine Offenheit bezüglich deiner eigenen Erfahrungen, ich hatte auch schon auf Amelies Kommentar geschrieben, dass ich es immer wieder erstaunlich finde, auf wie viele „Gleichgesinnte“ bzw. Menschen, die im gleichen Boot sitzen, man trifft, sobald man anfängt, sich zu öffnen und ehrlich über seine Erkrankung oder Erfahrungen zu sprechen. Ich habe das Gefühl, dass das Vertrauen, das man seinem Gegenüber durch die eigene Öffnung entgegenbringt, eine nicht zu unterschätzende Macht hat. Die Macht, bisher verschlossene Türen zu öffnen und Vertrauen und Verbindungen zwischen Menschen zu schaffen. Was für eine schöne Vorstellung!

    Ich würde mich auch richtig freuen, wenn wir uns beim nächsten Wiedersehen ein bisschen austauschen können 🙂

    Ganz liebe Grüße!
    Lisa

    PS: Ich würde so gerne endlich auch mal einen Kommentar auf deinem Blog hinterlassen, aber sofern ich das richtig verstanden habe, funktioniert das immer noch nicht? Oder gibt es da doch einen Trick, meine, mich zu erinnern, dass man das irgendwie umgehen konnte…schreib mir doch nochmal, wenn dem so ist!

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  9. Danke für deinen Beitrag.
    Da wurden meine Ohren aber hellhörig, als du von der Wut schriebst.
    Nicht nur bezüglich der Wut, sondern auch bezüglich der anderen Gefühle stimme ich dir zu.
    Das die Gefühle da sind, ist eigentlich immer erstmal gut. (Der Grund, warum sie da sind, eventuell nicht). Aber die Gefühle beantworten ja das, was in der Welt passiert.
    Die Wut herausschreien im Wald oder vielleicht sogar dahin, wo sie hingehört, ist auf jeden Fall schon mal ein guter Anfang.

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  10. Liebe Lisa,
    jetzt habe ich es auch endlich mal geschafft, mich ein bisschen auf deiner Seite rumzutreiben. Vielen Dank fuer die offenen, mutigen und tiefblickenden Texte. Du erreichst damit wohl alle unsere „Zwischenschichten“ und ich danke dir, dass du deine privaten Erlebnisse und Gedanken mit mir teilst.
    Beste Gruesse aus dem Sueden, Christina

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